„Der demografische Wandel braucht einen breiten Dialog, der alle Akteure in Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft mit ihren verschiedenen Blickwinkeln und Erfahrungen einbezieht und die Bürgerinnen und Bürger dabei beteiligt.“
(Der Beauftragte der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer, Daseinsvorsorge im demografischen Wandel zukunftsfähig gestalten, Berlin 2011, S. 35)
„Zuwanderung und Integration vor allem jüngerer, gut ausgebildeter Menschen [aus dem Ausland] müssen für die Zukunft [der Neuen Bundesländer] ein aktuelles Thema sein.“
In praxisbezogenen und gemeinsam mit regionalen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gestalteten Foren bürgerschaftlichen Austausches werden im Forschungsprojekt „anKommen-willKommen“ unterschiedliche Themen behandelt, u.a. Fachkräftemangel, Unternehmensnachfolge, Fachkräftesicherung und -anwerbung, Gesundheitsversorgung, Konzeptionen kommunaler Ansätze sowie die Vernetzung globaler und lokaler Märkte.
Im Rahmen des Projektes wird für zwei ausgewählte Kommunen, gemeinsam mit regionalen Akteuren, ein integriertes Demografie- und Einwanderungskonzept erarbeitet. Diese Offerte richtet sich an Kommunen in den fünf Landkreisen Sachsen-Anhalts, die am stärksten von demografischen Veränderungen betroffen sind (Altmarkkreis Salzwedel, Jerichower Land, Mansfeld-Südharz, Stendal, Wittenberg sowie der Salzlandkreis). An dem Projekt interessierte Kommunen und Städte (10.000 bis 50.000 Einwohner) können sich im Rahmen einer Ausschreibung bewerben.
Insbesondere für periphere Regionen stellt die Anwerbung und Bindung qualifizierter ausländischer Arbeitnehmer eine Herausforderung dar. Ansätze, die regionale Besonderheiten berücksichtigen und die Bevölkerung einbinden, lassen eine erfolgreichere Strategieimplementierung erwarten. Sie sind geeignet, die Folgen demografischen Wandels abzufedern und flächendeckende Daseinsvorsorge bezahlbar zu halten. Eine unzureichende Berücksichtigung der Interessen, Befürchtungen und Erwartungen ortsansässiger Bevölkerung erschwert die Akzeptanz von Anwerbe- und Integrationsmaßnahmen.
Erwartete Projektziele sind:
- die Vernetzung/Einbindung relevanter kommunaler Akteure
- vergleichende wissenschaftliche Analysen von Ursachen und Folgen demografischen Wandels
- partizipative und öffentliche Entwicklung eines Demografie- und Migrationskonzeptes
- Entwicklung eines systematischen Leitfadens (Handbuch)
- Vernetzung lokaler Institutionen mit international ausgerichteten Anwerbeinitiativen.