21.10.2019
„anKommen – willKommen“ hat den Bundespreis Nachhaltigkeit 2019 in der Kategorie Gesellschaft erhalten
Das Projekt „anKommen – willKommen“ wurde mit dem Bundespreis Nachhaltigkeit 2019 in der Kategorie Gesellschaft ausgezeichnet. Insgesamt wurden sieben Preisträger geehrt.
Die Jury hat mit der Auswahl insbesondere das enorm hohe Kooperationspotenzial und den Teilhabe-Aspekt hervorgehoben. Es macht deutlich, dass „Partizipation“ der Grundbaustein nachhaltiger Entwicklung ist. Das Projekt ist ein Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.
Der „Bundespreis Nachhaltigkeit“ wird seit 2015 von der Bundesvereinigung Nachhaltigkeit als Auszeichnung für besonders nachhaltige Handlungen und Handlungsweisen in den Kategorien Gesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft vergeben. Beim Bundespreis Nachhaltigkeit geht es nicht um einen Wettbewerb. Es geht in erster Linie darum, aufzuzeigen, dass jede einzelne Aktivität ein Teil des ganzen Engagements für eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft ist.
Die Preisverleihung stand 2019 unter dem Motto „Hört uns – Stimmen der Generationen“.
Hier gelangen Sie zur Internetseite der Bundesvereinigung für Nachhaltigkeit.
28.03.2019
Start eines neuen Projektes in der praxisbezogenen Forschungsreihe „anKommen – willKommen“
Sport als gelebte Inklusion in ländlichen Räumen: Nachhaltige Begeisterung aufbauen und pflegen. Pilotprojekt zur sozialen Revitalisierung von Dörfern und Ortschaften
Sportvereine machen nicht nur Freizeitangebote, sie haben z.B. auch die Aufgaben, Gemeinschaft vor Ort zu entwickeln, Gesundheit zu fördern und Einwanderer oder sozial kaum beteiligte Bevölkerungsgruppen zu integrieren. In ländlichen Regionen Sachsen-Anhalts erschwert der demografische Wandel mit einer stetig alternden Bevölkerung die Wahrnehmung dieser Funktionen. Auch kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), typischen Sponsoren von Fußballvereinen, gelingt es kaum noch, ausreichend Personal und Nachfolger zu finden.
Bisherige Forschungen zeigen, dass Stellenbewerber ohne hinreichende Formalqualifikationen auch durch die Berücksichtigung von Sekundärtugenden (wie Verlässlichkeit, Pünktlichkeit, Anstrengungsbereitschaft, Disziplin, Lernfähigkeit usw.) rekrutiert werden können. Solche Fähigkeiten werden in Vereinen regelmäßig gefordert und gefördert.
Das Projekt erprobt, wie in peripheren Räumen mithilfe von Vereinsstrukturen und -angeboten sowohl Langzeitarbeitslosen als auch Geflüchteten die soziale und berufliche Integration erleichtert werden kann. Durch die Kooperation mit ortsansässigen Unternehmen, öffentlicher Verwaltung sowie anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren werden strukturierte Grundlagen entwickelt. Dabei sollen mit neuen Beteiligungsformen Ansatzpunkte zur Steigerung von Vereinsaktivität und -attraktivität sowie zur Verbesserung der Daseinsvorsorge geschaffen werden.
Teilziele des Projektes sind:
(1) die Gewinnung von Erkenntnissen über Schwächen und Stärken ländlicher Regionen, Menschen für Vereine zu gewinnen
(2) die Ertüchtigung von Fußballvereinen, Menschen sozial zu integrieren
(3) auf dieser Grundlage und in Kooperation mit KMU eine berufliche Integration zu fördern
(4) den Aufbau angemessener Kooperationsformen zwischen Vereinen und regionalen/ lokalen KMU zu entwickeln und zu erproben
(5) die Vermittlung konkret erlebbaren Nutzens für die beteiligten Vereine
(6) die Entwicklung eines Handbuchs zu Verbreitung von Erfahrungen und Wissen.
Das Projekt ist eine Kooperation des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt e. V. und des Zentrums für Sozialforschung Halle e. V.